So stärkst Du Dein Immunsystem:
Unser Immunsystem ist rund um die Uhr im Einsatz und schützt uns vor einer Vielzahl von Krankheitserregern, wie Bakterien, Viren und Pilzen. Jeden Tag produziert der Körper Milliarden von Abwehrzellen – eine beeindruckende Leistung! Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil können das Immunsystem dabei unterstützen, optimal zu funktionieren. Gerade seit der Corona-Pandemie sind Themen wie Immunstärkung und Prävention wichtiger denn je, da ein geschwächtes Immunsystem das Risiko schwerer Krankheitsverläufe erhöht.
Zur Stärkung des Immunsystems werden oft Vitamine und andere Mikronährstoffe empfohlen. Pflanzliche Lebensmittel und Hausmittel erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie spezielle Kuren und Nahrungsergänzungsmittel, die das Immunsystem und die Darmflora unterstützen sollen.
Wie Du Dein Immunsystem stärken kannst und welche Maßnahmen besonders wirksam sind, erfährst du in diesem Beitrag. Wir teilen die besten Tipps, wie Du Dein Immunsystem aktivieren und unterstützen kannst – und welche Vitamine dabei eine Rolle spielen. Starke Abwehrkräfte sind der Schlüssel, um Erkältungen und Infektionen vorzubeugen, unabhängig von Alter oder Geschlecht.
Warum das Immunsystem stärken?
Besonders in der Erkältungssaison ist es entscheidend, das Immunsystem zu unterstützen. Über 200 verschiedene Viren können Erkältungen verursachen, darunter bekannte Vertreter wie Rhino-, Adeno- und Coronaviren. Typische Symptome solcher Infekte sind Halsschmerzen, Husten und Schnupfen.
Neben Erkältungsviren gibt es viele andere Erreger, wie Herpesviren oder Bakterien wie Salmonellen und Escherichia coli, die ebenfalls Krankheiten verursachen können. Keime sind überall zu finden, und eine Ansteckung lässt sich oft nicht vermeiden. Viren verbreiten sich vor allem über Tröpfcheninfektionen, wenn man niest, hustet oder spricht. Aber auch durch Händeschütteln oder kontaminierte Oberflächen kann eine Übertragung stattfinden.
Wer sollte sein Immunsystem stärken?
Keime und Krankheitserreger sind allgegenwärtig – ob in öffentlichen Räumen, zu Hause oder in der Natur. Für gesunde Menschen sind die meisten davon unproblematisch. Doch unser Immunsystem wird täglich gefordert. Besonders häufig gelangen Krankheitserreger über die Hände oder durch die Luft in den Körper. Ein gestärktes Immunsystem ist daher für jeden wichtig, nicht nur für Kinder, ältere oder immungeschwächte Personen. Mit zunehmendem Alter, wenn das Immunsystem natürlicherweise schwächer wird (Immunoseneszenz), ist es besonders ratsam, Maßnahmen zu ergreifen, um die Abwehrkräfte gezielt zu unterstützen.
Immunsystem stärken: 15 einfache Tipps für bessere Abwehrkräfte
1. Gesunde Ernährung für ein starkes Immunsystem
Die Grundlage eines gut funktionierenden Immunsystems ist eine ausgewogene Ernährung. Frische, saisonale und möglichst unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen sollten im Mittelpunkt stehen. Diese versorgen deinen Körper mit wichtigen Mikronährstoffen. Fertiggerichte und zuckerreiche Snacks hingegen belasten das Immunsystem. Besonders empfehlenswert sind fünf Portionen Obst und Gemüse am Tag, wie es von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlen wird. Hülsenfrüchte und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Artischocken oder Flohsamenschalen unterstützen zudem das Darmmikrobiom, das für die Immunabwehr entscheidend ist.
2. Das Immunsystem mit Vitaminen und Mineralstoffen stärken
Eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren aller Körpersysteme – vom Immunsystem über das Herz-Kreislauf- und Nervensystem bis hin zum Verdauungs- und Fortpflanzungssystem. Da unser Körper viele dieser Nährstoffe nicht selbst herstellen kann, müssen sie von außen zugeführt werden.
Besonders wichtig für ein starkes Immunsystem sind die folgenden vier Vitamine und Spurenelemente:
Vitamin C: Bekannt auch als Ascorbinsäure, ist Vitamin C oft das Erste, das mit einem gesunden Immunsystem in Verbindung gebracht wird.
Vitamin D: Das „Sonnenvitamin“ ist ein echtes Multitalent und spielt eine zentrale Rolle in zahlreichen Stoffwechselvorgängen, einschließlich der Unterstützung von Muskeln, Knochen und dem Immunsystem. Die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin-D-Zufuhr wird mittlerweile allgemein anerkannt.
Zink: Zink erfüllt im Körper viele wichtige Aufgaben und verdient daher mehr Beachtung in der täglichen Ernährung. Es unterstützt nicht nur Haut, Haare und Nägel, sondern trägt auch wesentlich zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
Selen: Dieses Spurenelement ist besonders interessant und sollte genauer betrachtet werden. Obwohl es vor allem in Verbindung mit der Schilddrüse bekannt ist, spielt Selen auch eine wichtige Rolle im Zellschutz vor oxidativem Stress.
Weitere wichtige Mikronährstoffe, die das Immunsystem unterstützen, sind Vitamin A, die B-Vitamine (B6, B12), Folsäure sowie die Spurenelemente Eisen und Kupfer.
3. Superfoods zur Stärkung des Immunsystems
Superfoods sind nicht nur exotische Früchte wie Acai- oder Goji-Beeren. Auch heimische Lebensmittel wie Grünkohl, Brokkoli, Heidelbeeren und Holunder fallen in diese Kategorie. Sie sind wahre Nährstoffbomben, die unseren Körper mit vielen Mikronährstoffen und wichtigen sekundären Pflanzenstoffen versorgen, wie Flavonoiden, Carotinoiden und Glucosinolaten. Inwiefern diese bioaktiven Substanzen das Immunsystem direkt stärken, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt.
Für ein gut funktionierendes Immunsystem sind besonders folgende Superfoods von Interesse:
Aronia: Diese Beeren aus Nordamerika sind reich an Anthocyanen, einem wertvollen Polyphenol, das den Beeren ihre tiefviolette bis schwarze Farbe verleiht. Aroniabeeren werden zunehmend wegen ihrer immunmodulierenden, antioxidativen und gefäßschützenden Eigenschaften erforscht.
Cranberry: Bekannt als „Superfood für Frauen“ aufgrund ihres Potenzials zur Vorbeugung von Blasenentzündungen, sind Cranberries, oder auch Moosbeeren, reich an Mikronährstoffen wie Proanthocyanidinen. Diese Beeren sind daher für Frauen und Männer gleichermaßen wertvoll.
Acerola: Ein echtes Immunsystem-Superfood dank ihres extrem hohen Vitamin-C-Gehalts. Mit 1700 mg Vitamin C pro 100 g Frucht übertrifft Acerola den Tagesbedarf von Erwachsenen deutlich – dieser liegt für Frauen bei 95 mg, für Männer bei 110 mg und für Stillende bei 125 mg pro Tag. Aufgrund des Geschmacks wird Acerola selten roh gegessen, aber sie ist als Saft oder Pulver erhältlich, das sich gut ins Müsli mischen lässt.
4. Das Immunsystem mit Heilpflanzen und Kräutern stärken
In der modernen Pflanzenheilkunde sind viele Heilpflanzen für ihre positive Wirkung auf das Immunsystem bekannt. Besonders wertvoll sind Pflanzen, die sekundäre Pflanzenstoffe enthalten, welche das Immunsystem regulieren können. Diese sogenannten Immunmodulatoren haben die Fähigkeit, Immunzellen wie Makrophagen und natürliche Killerzellen zu aktivieren, wodurch die zelluläre Immunabwehr gestärkt wird.
Zu den bekanntesten immunstärkenden Heilpflanzen zählen Echinacea (Sonnenhut), das die körpereigenen Fresszellen aktiviert, Baptisia (Färberhülse), das die Antikörperproduktion anregen soll, und Thuja (Lebensbaum), dem eine antivirale Wirkung zugeschrieben wird.
Heilpflanzenpräparate sind in Form von traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln in Apotheken erhältlich und werden vor allem zur Unterstützung des Immunsystems bei Immunschwächen oder viralen Erkältungen eingesetzt.
Neben ihrer Verwendung als Medikamente können Heilpflanzen auch als Hausmittel zur Stärkung der Abwehrkräfte genutzt werden, etwa in Form von Kräutertees. Für den alltäglichen Gebrauch sind Heilkräuter, Wurzeln und Früchte besonders wertvoll als Mikronährstoffquellen. Hagebutte und Sanddorn gelten hier als besonders reich an Vitamin C.
Heilpflanzen sind nicht nur zur Stärkung des Immunsystems nützlich, sondern auch zur natürlichen Behandlung von Erkältungssymptomen beliebt. Salbei und Isländisch Moos helfen bei Halsschmerzen, während Efeu und Spitzwegerich bei Husten Linderung verschaffen können.
5. Das Immunsystem mit Nahrungsergänzungsmitteln stärken
Auf der Suche nach einem Vitamin-Kick für einen Immun-Boost? In jeder Apotheke findest du eine große Auswahl an Produkten, die deine Abwehrkräfte unterstützen können. Neben pflanzlichen Präparaten mit sekundären Pflanzenstoffen sind vor allem Nahrungsergänzungsmittel, die speziell auf die Immunfunktion abzielen, sehr beliebt. Kombipräparate enthalten in der Regel wichtige Vitamine und Spurenelemente, die wissenschaftlich nachweislich zur normalen Funktion des Immunsystems beitragen. Dazu zählen unter anderem: Vitamin A, Vitamin C, Vitamin D, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure, Zink, Selen, Kupfer, Eisen.
Einige Formulierungen beinhalten zusätzlich probiotische Mikroorganismen, die den Darm unterstützen, unser größtes Immunorgan. Eine gesunde Darmflora, die aus nützlichen Bakterien wie Bifidobakterien und Laktobazillen besteht, ist entscheidend für eine starke Immunabwehr.
Obwohl Nahrungsergänzungsmittel keine ausgewogene Ernährung ersetzen, gibt es Situationen, in denen die gezielte Ergänzung mit immunrelevanten Vitaminen sinnvoll sein kann. Achte dabei stets auf Produkte in Apothekenqualität von seriösen Herstellern, denn nicht alle Multivitaminpräparate sind gleich. Hochwertige Formulierungen orientieren sich an den Prinzipien der orthomolekularen Medizin, die sich auf den gezielten Einsatz von Mikronährstoffen für die Gesundheit stützt.
Wer sein Immunsystem stärken möchte, sollte sicherstellen, dass der Körper bedarfsgerecht mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt wird. Mit gut durchdachten Nahrungsergänzungen lässt sich die Vitaminzufuhr gezielt optimieren.
6. Das Immunsystem durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützen
Viel trinken ist für die Gesundheit unerlässlich, da es hilft, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen und alle Körperfunktionen aufrechtzuerhalten. Eine tägliche Zufuhr von etwa zwei Litern Wasser sorgt für ein gutes Feuchtigkeitsreservoir – besonders in der Erkältungszeit.
Flüssigkeit hält die Schleimhäute in Mund und Nase feucht. Trockene Schleimhäute bieten Bakterien eine ideale Angriffsfläche, da sie nicht mehr richtig abtransportiert werden können. Zudem enthalten Nasensekret und Speichel wichtige Abwehrstoffe, wie Lysozym, das Bakterienzellwände schwächt.
Es ist wichtig, die Flüssigkeit gleichmäßig über den Tag zu trinken, vorzugsweise Wasser oder ungesüßten Kräutertee. Vermeide zuckerhaltige Getränke wie Limonaden und trinke Fruchtsäfte nur in Maßen. Kaffee ist weniger geeignet. Stattdessen sind Kräutertees wie frischer Ingwertee ideal, um das Immunsystem auf natürliche Weise zu unterstützen.
Unter bestimmten Bedingungen, wie körperlicher Aktivität, bei großer Hitze oder Kälte, steigt der Flüssigkeitsbedarf. Auch während einer Erkältung ist es ratsam, besonders viel zu trinken, da der Körper durch das Schwitzen bei Fieber Flüssigkeit und Mineralstoffe verliert. Bei Husten oder Schnupfen geht zusätzlich Flüssigkeit über den Schleim verloren. Erkältungstees mit Thymian, Spitzwegerich, Eibischwurzel oder Lindenblüten sind hier besonders hilfreich. Bewährte Hausmittel sind heiße Zitrone, Holunder und frischer Ingwertee mit Honig und Zitrone.
7. Das Immunsystem durch Sport und Bewegung stärken
Körperliche Aktivität zählt neben einer ausgewogenen Ernährung zu den besten Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge. Während im letzten Jahrhundert vor allem die positiven Effekte von Sport zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen untersucht wurden, erkennt die Wissenschaft heute zunehmend die vielfältigen positiven Auswirkungen von Bewegung auf andere Körpersysteme, darunter den Stoffwechsel und das Immunsystem.
Tatsächlich wirkt sich Sport direkt auf das Immunsystem aus und kann dieses aktivieren. Bereits nach wenigen Sekunden körperlicher Belastung wird eine erhöhte Aktivität natürlicher Killerzellen beobachtet, die eine wichtige Rolle in der Abwehr von virusinfizierten Zellen spielen. Ebenso werden durch Bewegung Abwehrzellen wie T-Zellen, B-Zellen, Granulozyten und Monozyten mobilisiert, deren Anzahl nach dem Training weiter ansteigen kann.
Langfristig trägt regelmäßiges Training zu einer Stabilisierung des Immunsystems bei. Es unterstützt den Körper dabei, den Stoffwechsel im Gleichgewicht zu halten und den Blutdruck zu regulieren. Das hilft, chronische Entzündungsprozesse zu reduzieren, die das Immunsystem belasten können, wie sie beispielsweise durch Fettgewebshormone oder Entzündungen in den Blutgefäßen ausgelöst werden.
Um das Immunsystem durch Sport nachhaltig zu stärken, ist Regelmäßigkeit entscheidend. Schon eine halbe Stunde Bewegung täglich, wie beispielsweise Spaziergänge oder Fahrradfahren, kann positive Effekte haben. Es ist nicht notwendig, sich bis zur Erschöpfung zu verausgaben – moderate Bewegung reicht aus, um das Immunsystem zu unterstützen.
Übermäßiges Training, insbesondere mit sehr hohen Pulsfrequenzen oder schweren Gewichten, kann das Immunsystem hingegen belasten. Während anfangs die Anzahl der Abwehrzellen im Blut ansteigt, fällt sie danach oft unter den ursprünglichen Wert ab. Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren, Joggen oder Walken eignen sich hervorragend, um die Abwehrkräfte auf gesunde Weise zu stärken.
Ein wichtiger Hinweis: Bei Erkältungen ist es ratsam, auf Sport zu verzichten. Insbesondere bei Fieber sollte der Körper geschont werden, da er seine Energie für die Bekämpfung der Krankheitserreger benötigt.
8. Das Immunsystem durch frische Luft und Tageslicht stärken
Wenn es draußen kalt und dunkel ist, zieht man sich oft lieber in die eigenen vier Wände zurück. Doch genau in Innenräumen haben Krankheitserreger leichtes Spiel, da die Luftzirkulation eingeschränkt ist und sich Erreger ansammeln können.
Seit der Corona-Pandemie ist vielen bewusst geworden, dass in geschlossenen Räumen die Gefahr der Übertragung von Viren durch Aerosole steigt. Das betrifft nicht nur Coronaviren, sondern auch Erkältungsviren, die über die Luft verbreitet werden. Winzige Tröpfchen, die Krankheitserreger enthalten, können in der Raumluft schweben und sich verteilen. Auch bei ausreichendem Abstand besteht das Risiko, diese Aerosole einzuatmen und sich anzustecken.
Um Dein Immunsystem zu schützen und das Infektionsrisiko zu senken, ist regelmäßiges Lüften besonders wichtig. Das gilt sowohl für Dein Zuhause als auch für Büros. Am effektivsten ist eine Stoßlüftung: Öffne die Fenster drei- bis viermal täglich für mindestens fünf Minuten weit. In der kalten Jahreszeit sollte das Lüften bis zu zehn Minuten dauern, während in den wärmeren Monaten auch 30 Minuten sinnvoll sein können. Dauerhaft gekippte Fenster reichen nicht aus, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten.
Doch nicht nur die frische Luft in den Räumen ist wichtig, auch Du selbst solltest regelmäßig an die frische Luft gehen. Das bringt mehrere Vorteile für Dein Immunsystem. Zum einen bekommst Du draußen Sonnenlicht, was Deine Haut anregt, Vitamin D zu produzieren. Dieses Vitamin ist essenziell für eine normale Immunfunktion. Wer sich zu selten im Freien aufhält oder keine Vitamin-D-Präparate einnimmt, riskiert einen Mangel, der sich negativ auf das Immunsystem und andere Körperfunktionen auswirken kann. In den Wintermonaten ist die Sonneneinstrahlung jedoch oft nicht ausreichend, um genug Vitamin D zu bilden.
Ein weiterer Vorteil des Aufenthalts im Freien ist die zusätzliche Bewegung, die ebenfalls zur Stärkung der Abwehrkräfte beiträgt.
9. Das Immunsystem durch Stressreduktion stärken
Wenn der Alltag Dich stresst oder Du Dich überfordert fühlst, ist es wichtig, einen Weg zu finden, den Druck abzubauen. Dies aktiviert die T-Zellen, die für die Immunabwehr entscheidend sind. Egal, ob Du Deine Emotionen durch körperliche Aktivität, einen Spaziergang in der Natur oder das Schreiben eines Tagebuchs ausdrückst – Hauptsache, Du findest Deine innere Balance wieder. Denn das Immunsystem ist eng mit der psychischen Gesundheit verknüpft.
Warum Stressreduktion zur Stärkung des Immunsystems beiträgt, lässt sich leicht erklären: Anhaltender Stress führt zu einer vermehrten Ausschüttung von Cortisol, dem sogenannten Stresshormon. Cortisol wird bei Stress vermehrt freigesetzt, um den Körper für „Kampf- oder Flucht“-Situationen zu rüsten. Es beeinflusst viele Stoffwechselprozesse und wirkt sich auf den Blutdruck und das Immunsystem aus, indem es die Produktion und Verteilung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) reguliert, die für die Infektabwehr verantwortlich sind.
Bei anhaltendem Stress wird die Immunabwehr heruntergefahren, da der Körper seine Energie auf die Stressbewältigung fokussiert. Besonders die T-Lymphozyten, die Viren und Bakterien bekämpfen, sind davon betroffen. Cortisol wirkt entzündungshemmend und immunsuppressiv, was bedeutet, dass es die normale Funktion des Immunsystems unterdrückt. Aus diesem Grund werden cortisolhaltige Medikamente, wie Cortison, oft zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Chronischer Stress führt zu dauerhaft erhöhten Cortisolspiegeln, was das Immunsystem schwächt und die Anfälligkeit für Infektionen erhöht.
Forschung im Bereich der Psychoneuroimmunologie (PNI) zeigt, dass langfristiger Stress das Immunsystem nachhaltig beeinträchtigen kann. Um Stress abzubauen und das Immunsystem zu stärken, ist es wichtig, eine gesunde Work-Life-Balance zu pflegen. Regelmäßige Pausen und eine klare Struktur im Tagesablauf können dabei helfen. Auch eine positive Lebenseinstellung und der Fokus auf lösungsorientiertes Denken wirken sich positiv auf die psychische und körperliche Abwehrkraft aus.
Entspannungsübungen sind ebenfalls ein wirksames Mittel zur Stressreduktion. Studien zeigen, dass Achtsamkeitsmeditationen das Immunsystem stärken können. Techniken wie Autogenes Training, Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion (MBSR) und Progressive Muskelentspannung sind gut erforschte Methoden, um Stress abzubauen. Auch Yoga und Tai Chi haben nachweislich stressreduzierende Effekte, die helfen können, die Infektanfälligkeit zu verringern.
10. Das Immunsystem durch ausreichend Schlaf stärken
Es ist kein Zufall, dass bei einer Erkältung Bettruhe empfohlen wird. Körperliche und geistige Anstrengung entzieht dem Körper die Energie, die er zur Bekämpfung von Viren benötigt. Im Schlaf hingegen kann sich der Körper voll und ganz auf die Abwehr von Krankheitserregern konzentrieren.
Wer zu wenig schläft, schwächt sein Immunsystem erheblich. Eine klinische Studie zeigt, dass Menschen, die eine Woche lang weniger als fünf Stunden pro Nacht geschlafen hatten, deutlich anfälliger für Erkältungen waren. Fast die Hälfte derjenigen, die zu wenig Schlaf bekamen, erkrankte nach Kontakt mit Schnupfenviren. Im Gegensatz dazu blieben über 80 Prozent der Teilnehmer, die mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht hatten, gesund. Schlaf spielt also nicht nur bei bestehenden Erkrankungen eine wichtige Rolle, sondern ist auch eine wirksame Maßnahme zur Gesundheitsvorsorge. Während des Schlafes werden immunstimulierende Wachstumshormone ausgeschüttet, die Immunzellen vermehren sich, und die Produktion von Antikörpern wird angeregt. Schlafmangel hingegen schwächt die Immunfunktion und erhöht das Risiko, sich mit Infektionen anzustecken.
Obwohl die genauen Mechanismen, wie Schlaf das Immunsystem beeinflusst, noch nicht vollständig erforscht sind, konnten Wissenschaftler der Universität Tübingen zeigen, dass schon drei Stunden Schlafentzug die Funktion der T-Zellen beeinträchtigt. Diese weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr von Infektionen verantwortlich sind, verlieren bei Schlafmangel ihre Fähigkeit, sich an infizierte Zellen zu heften und sie zu zerstören.
Ausreichend Schlaf ist also nicht nur erholsam, sondern auch ein entscheidender Faktor für eine starke Immunabwehr.
11. Das Immunsystem mit Lachen und Singen stärken
Während Erwachsene im Schnitt nur etwa 15-mal am Tag lachen, bringen es Kinder auf rund 400 Lachmomente täglich. Das ist eine gute Nachricht für ihre Immunabwehr, denn Lachen hilft dabei, das Stresshormon Cortisol abzubauen, welches das Immunsystem schwächt.
Das noch junge Forschungsgebiet der Psychoneuroimmunologie untersucht, wie das Nerven- und Immunsystem miteinander verknüpft sind. Erste Studien zeigen, dass Optimismus und positive Stimmung das Immunsystem stärken können.
Und was tun, wenn gerade nichts zum Lachen da ist? Einfach mal wieder singen! Singen hebt die Laune und stärkt ebenfalls die Abwehrkräfte. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Speichelproben von Mitgliedern eines Kirchenchors nach der Probe deutlich mehr Antikörper enthielten als davor.
12. Das Immunsystem durch Küssen stärken
Küssen ist mehr als nur ein Ausdruck von Zuneigung – es kann auch eine kleine Immuntherapie für zwischendurch sein. Bei einem zehn Sekunden dauernden Kuss tauschen zwei Menschen beeindruckende 80 Millionen Bakterien aus. Was zunächst beängstigend klingen mag, ist in Wirklichkeit äußerst nützlich: Bei gesunden Partnern sind diese Bakterien harmlos und dienen vielmehr als „Mini-Schluckimpfung“ für das Immunsystem. Der Körper kommt in Kontakt mit einer Vielzahl neuer Mikroorganismen und wird dadurch angeregt, seine Abwehrkräfte zu mobilisieren und zu stärken.
Doch die Vorteile des Küssens gehen noch weiter. Ein leidenschaftlicher oder zärtlicher Kuss setzt Glückshormone, sogenannte Endorphine, frei. Diese Endorphine verbessern nicht nur die Stimmung, sondern reduzieren auch Stress, der eine der größten Belastungen für das Immunsystem ist. Weniger Stress bedeutet weniger Cortisol im Körper – ein Hormon, das in hohen Mengen die Immunabwehr schwächt. Durch das Küssen wird also nicht nur das Immunsystem durch den Bakterienaustausch stimuliert, sondern auch durch die Reduktion von Stress positiv beeinflusst.
Darüber hinaus führt Küssen zu einer erhöhten Durchblutung und regt die Produktion von speichelbasierten Antikörpern an, was zusätzlich zur Immunabwehr beiträgt. Es ist also mehr als nur eine romantische Geste – Küssen kann tatsächlich dazu beitragen, Dein Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken und Deine allgemeine Gesundheit zu fördern.
13. Das Immunsystem durch Sauna und Wechselduschen stärken
Saunabesuche und Wechselduschen sind bewährte Methoden, um den Körper widerstandsfähiger zu machen, indem sie die Anpassungsfähigkeit an Temperaturschwankungen trainieren. Obwohl sie nicht direkt auf das Immunsystem einwirken, tragen sie langfristig dazu bei, die körperliche Widerstandskraft zu fördern. Regelmäßiges Saunieren, gefolgt von einer Abkühlung durch kaltes Wasser oder an der frischen Luft, hilft dem Körper, seine Thermoregulation zu verbessern. Dies bedeutet, dass der Körper besser darauf vorbereitet ist, sich rasch an Temperaturunterschiede anzupassen, was in der Erkältungssaison von großem Vorteil sein kann.
Die schnelle Anpassung an Kälte oder Hitze unterstützt den Kreislauf und regt die Durchblutung an, wodurch die Sauerstoffversorgung der Organe und Muskeln verbessert wird. Dies kann indirekt auch die Immunfunktion unterstützen, da eine bessere Durchblutung die Zellen des Immunsystems schneller und effizienter zu den Orten bringt, an denen sie benötigt werden. Regelmäßiges Saunieren verbessert zudem den Stoffwechsel und hilft dem Körper, schädliche Stoffwechselprodukte auszuscheiden, was zur allgemeinen Gesundheit und Widerstandskraft beiträgt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Sauna und Wechselduschen ist die Stressreduktion. Saunagänge bieten nicht nur eine körperliche, sondern auch eine mentale Auszeit vom hektischen Alltag. In einer entspannten Umgebung wird die Ausschüttung von Stresshormonen, insbesondere Cortisol, reduziert. Chronischer Stress ist bekannt dafür, das Immunsystem zu schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen zu erhöhen. Indem Du regelmäßig in die Sauna gehst und die entspannende Wärme genießt, unterstützt Du aktiv die Bekämpfung von Alltagsstress, was wiederum Dein Immunsystem entlastet und stärkt.
14. Das Immunsystem durch Vermeidung von Umweltgiften stärken
Umweltgifte sind ein oft unterschätzter Faktor, der das Immunsystem belasten kann. Eine dauerhaft hohe Feinstaubbelastung, wie sie in Städten vorkommt, ist ein gutes Beispiel dafür. Doch auch in Innenräumen kann die Luftqualität negativ beeinflusst werden, etwa durch Kaminfeuer oder Kerzen, die ähnlich hohe Feinstaubkonzentrationen erzeugen. Deshalb ist es wichtig, regelmäßig und gründlich zu lüften. Frische Luft wirkt sich nicht nur positiv auf das Immunsystem aus, sondern kann auch Deine Leistungsfähigkeit verbessern. Das eigentliche Problem bei verbrauchter Luft ist nicht der geringere Sauerstoffgehalt, sondern der steigende Kohlendioxidgehalt, der unter anderem die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen kann.
Auch Umweltgifte in Lebensmitteln können das Immunsystem schwächen. Pestizidrückstände sind hier besonders problematisch. Studien legen nahe, dass die Exposition gegenüber Pestiziden das Risiko für immunologische Störungen erhöhen kann. Um die Aufnahme solcher Schadstoffe zu minimieren, ist der Griff zu Bio-Produkten eine sinnvolle Option, da diese in der Regel weniger Pestizidrückstände enthalten als konventionell produzierte Lebensmittel.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Umweltgifte, die sich negativ auf die Immunfunktion auswirken können, wie Aerosole, Schwermetalle wie Blei und Quecksilber, sowie synthetische chemische Schadstoffe. In der Umweltmedizin sind inzwischen zahlreiche solcher Substanzen bekannt, die immunologische Reaktionen beeinträchtigen können. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der zigtausenden natürlichen und künstlichen Stoffe, denen wir im Alltag ausgesetzt sind, noch nicht ausreichend erforscht sind. Es ist möglich, dass einige von ihnen immuntoxische Effekte haben, die bislang unentdeckt geblieben sind.
Die Vermeidung von Umweltgiften, wo immer möglich, ist daher ein wichtiger Schritt, um Dein Immunsystem zu entlasten und Deine allgemeine Gesundheit zu schützen.
15. Das Immunsystem durch Verzicht auf Rauchen und Alkohol stärken
Eine der einfachsten und effektivsten Maßnahmen, um das Immunsystem zu stärken, ist es, auf Gewohnheiten zu verzichten, die die körpereigene Abwehr schwächen. Ganz oben auf der Liste stehen dabei Tabakrauch und Alkohol, zwei Substanzen, die wir im Alltag oft konsumieren und die nachweislich negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
Zigaretten sind für ihre krebserregende Wirkung bekannt, und Nikotin wird häufig als Nervengift bezeichnet. Doch Zigarettenrauch beeinflusst auch das Immunsystem auf vielfältige Weise. Mit über 250 toxischen Inhaltsstoffen belastet er den Körper, schädigt das Erbgut, trocknet die Schleimhäute aus und fördert Entzündungen. Darüber hinaus greift er lebenswichtige Organe an und schwächt somit die Abwehrkräfte erheblich. Auch E-Zigaretten, die oft als weniger schädlich angesehen werden, haben nach neuesten Studien ähnlich schädliche Effekte auf das Immunsystem wie herkömmliche Zigaretten.
Ähnlich wie das Rauchen beeinträchtigt auch Alkohol das Immunsystem. Er blockiert Rezeptoren, die für die Aktivierung der Immunabwehr notwendig sind, hemmt die Funktion von T-Helferzellen und schwächt Monozyten, wichtige Immunzellen. Nach einem intensiven Alkoholkonsum ist das Risiko für Infektionen erhöht, was bedeutet, dass ein „Kater“ nicht das einzige Problem am Morgen danach sein könnte.
Indem Du auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichtest, kannst Du Deinem Immunsystem einen großen Gefallen tun und es dabei unterstützen, Infektionen besser abzuwehren.